?NEUERSCHEINUNGEN ?

Hans Leygraf: Fundamental piano lessons (DVD)

Die auf zwei DVDs aufgezeichnete Dokumentation »Grundlegender Klavierunterricht?veröffentlicht einen in deutscher Sprache mit englischen, spanischen, schwedischen, koreanischen und japanischen Untertiteln an der Universität Mozarteum Salzburg im Februar 2005 gehaltenen Meisterkurs von Professor Hans Leygraf, einem der profiliertesten Klavierpädagogen der Welt, dessen pädagogische Aussagen als beispielhaft gelten dürfen. Neben der klanglichen Kultivierung des Anschlags und der perfekten Fingertechnik wirbt Leygraf unter den überwiegend asiatischen Studentinnen um das Verständnis der deutschen Musikkultur, wobei der Umgang mit fachlicher Terminologie nicht ausgespart bleibt. Bei den für den Kurs ausgewählten Klavierschülerinnen fällt zunächst eine harmlose Beziehung zum Werk auf, die nicht ausgereifte Persönlichkeit, der es an Einfühlung in Tempo und Klang sowie an rhythmischer Energie noch sehr mangelt. Der konsequente, geduldig, logisch und klar umrissene Unterricht Leygrafs führt in der Auseinandersetzung mit dem Werk allmählich zu beachtlichen Fortschritten und schließlich zu einer einigermaßen überzeugend ausgedeuteten Wiedergabe. Am Beispiel dreier Inventionen von Bach und dreier Préludes von Chopin wird Wert darauf gelegt, sich von Anfang an am Klavier bewusst zu verhalten, um nötige Anschlagsarten durchführen zu können. »Im Unterricht ist die Entspannung und Konzentration auf das Armgewicht, auf die Handhaltung und den Tastenkontakt vor Beginn des Spiels als unbedingte Voraussetzung für die gezielte Umsetzung der vorgestellten Interpretation von primärer Bedeutung. Nur so erreicht man den angestrebten Klang bei angemessener Dynamik, die angebrachte Artikulation, das geeignete Tempo und die rechte Balance zwischen Melodie und Begleitung. Dies wird zusätzlich als Übung gezeigt und dann auf das c-Moll-Prélude von Chopin übertragen.?Leygraf nimmt sich Zeit für die Arbeit am melodischen Ausdruck, an der dynamischen Verwirklichung, an der Stärke der harmonischen Begleitung und geht in psychologisch einfühlsamer Weise auf die Meinungen, die individuellen Vorstellungen und Fragen der Schüler ein, um das Beste aus deren vorgenommenem Konzept zu gestalten. Sein Credo lautet: »Ich bin nur, was ich bin. Ich bin ohne Vorbehalte.?Das ist die Stärke Hans Leygrafs, das macht ihn integer und seine musikalische Urteilskraft unbestechlich. Alle Fähigkeiten, die er in sich entwickelt hat, stellt er in den Dienst am Werk. Die Musik allein soll ohne sichtbare Anstrengung zum Blühen gebracht werden. Unüberhör- und unübersehbar ist der Genuss beim Unterrichten, immer neu die Erfindungskraft bei der Suche nach Lösungen. »Man muss die Musik entdecken wie sie ausgeführt werden soll.?Im ersten Kurs hat Leygraf größere und virtuosere Stücke ausgespart, da sich kleinere und kürzere zur Beobachtung der melodischen Linie und Phrasierung besser eignen. Im zweiten Kurs mit Bachs Französischer Suite Nr. 2 c-Moll BWV 813 und Chopins Nocturne f-Moll op. 55/1 wird zur Weiterentwicklung individueller Auslegungen die Realisierung gewisser interpretatorischer Ansichten und die Agogik, also die rhythmische Freiheit behandelt. In seinem Unterricht erfährt man durchgehend, wie notwendig der kontrollierte Anschlagsvorgang ist, der den gleichgewichtigen Weg der Taste hinunter und hinauf meint, ohne Nachdruck auszuüben als wesentliche Voraussetzung für die gezielte Umsetzung der gedachten musikalischen Absichten. Die Französische Suite Bachs wird mit zwei Schülerinnen erarbeitet. Beide haben ihre spezielle Musikalität und bekommen dadurch die Möglichkeit einer eigenständig ausgeprägten Darstellung. Dieser Kurs gibt in deutlich formulierter Weise mehr Anregungen und fundamentale Hinweise für das ordentliche »Benehmen am Klavier?als manche konfusen Beschreibungen in Büchern oder weniger erfahrene Lehrer es vermögen. Am Ende spielt Leygraf als Höhepunkt des Kurses das Prélude c-Moll op. 28/20 von Chopin und arbeitet an Schuberts Moment musical Nr. 6 As-Dur D 780, indem seine Kommentare schlüssige Hinweise und Antworten auf die an sich selbst gestellten Anforderungen geben. Sein Spiel zeigt in bewegender Weise den »Fluss?vom Kopf über den Arm und die Hand bis in die Fingerspitzen, die Unterordnung des Bewusstseins zu Gunsten einer freien persönlichen Entfaltung. Hans Leygraf wurde 1920 als Sohn deutsch-österreichischer Eltern in Stockholm geboren und wirkte bis 1990 als ordentlicher Professor an der »Universität Mozarteum Salzburg? Er lehrte in Innsbruck, Darmstadt, Stockholm, Hannover, Berlin und Tokyo, ausgebildet von dem Schnabel- Schüler Gottfrid Boon in Stockholm und von Anna Hirzel-Langenhan in der Schweiz. Als Neunjähriger debütierte er mit Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 414 in Stockholm. Konzertreisen führten ihn fortan in alle Welt, wo er mit berühmten Orchestern unter Dirigenten wie Blomstedt, Celibidache, Dohnanyi, Dorati, Fricsay, Kempe, Sawallisch, Solti und Szell musizierte. 1967 gründete der Pianist das »Leygraf-Klavierquartett? dessen Schwerpunkt bei Konzertreisen die Klavierquartette W. A. Mozarts waren. Nicht allein die CDs mit sämtlichen Klaviersonaten Mozarts, sondern auch die Aufnahmen mit Werken Chopins, Haydns, Debussys und Bartoks weisen ihn als Künstler mit vornehmem Klangsinn und technischem Feinschliff aus. In den 1940er Jahren veröffentlichte Leygraf eigene Kammermusikund Klavierkompositionen. Er ist Ehrenmitglied der Universität Mozarteum Salzburg, Träger des Königlichen Vasa-Ordens, Träger der Auszeichnung Litteris et Artibus und Ordentliches Mitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie.

[Klaus Linsenmeyer]
?DIE TONKUNST, Januar 2010, Nr. 1, Jg. 4 (2010), ISSN: 1863-3536
 

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